Hopfensaison

Interview mit Gabi Röhrl, einer "echten Holledauerin"

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Sie sind eine "echte Holledauerin". Warum muss man die Hallertau gesehen haben?

 Müssen tut keiner. Aber jeder, der die Holledau nicht kennt, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen. Sanfte Hügellandschaften soweit das Auge reicht, gepflegte Hopfengärten von imposantem Ausmaß, dazwischen schattige Wälder und schöne Ortschaften. Was will man mehr?

Und die Holledauer selbst sind ein munteres Völkchen, lieben gesellige Traditionen und farbenfrohe Feste - besonders ihr Bier natürlich. Zudem tummelt sich in der Holledau noch viel Vieh auf den Weiden. Pferde, Schafherden, Kühe... Das macht die Gegend so lebendig. Die Holledau bietet nicht das große Kino. Dafür fühlen sich Individualisten umso wohler. 
 

Wie zeigt sich die Hallertau im Frühjahr?

Wenn sich die ersten Hopfensprossen aus der Erde wagen, dann geht’s wieder los, das Hopfenjahr. Einige Monate gibt es jetzt reichlich zu tun. Das ist auch der Grund, warum der Hopfengarten immer auch mein Zuhause war. In Vorschulzeiten waren wir wochenlang von früh bis spät mit am Feld. Ausputzen, Anleiten, Lawern (Entblättern der Reben).   

Und die Flughöhe der Schwalben war unser Wetterbericht.

Im Spätsommer wird der Hopfen geerntet. Was ist das Einzigartige an der Ernte?

Sinnlich wahrnehmbar der würzige, hopfig grasige Duft. Das ist DIE HOLLEDAU. Das Treiben in den Höfen, auf den Feldern. Die Pausen, in denen sich auch Zeit für einen kleinen Ratsch findet. 

Durchaus noch wie' s früher war. Bei allen Veränderungen: Das Grundgefühl ist immer dasselbe - Erntezeit eben!   

Die Luft riecht in der ganzen Region herrlich würzig und es herrscht geschäftiges Treiben – Erntezeit eben!

Gabi Röhrl
Niederulrain

Was ist dann im Herbst so besonders?

Nach der Hopfenernte herbstelt es in der Holledau. Nebelschwaden ziehen durch die hügelige Landschaft. Langsam kehrt wieder Ruhe ein. Die Felder werden winterfest gemacht, das Wild kehrt aus den Wäldern zurück.  

Frühmorgens oder auch abends kurz vor Sonnenuntergang erlebe ich oft ein wunderbares Lichtspiel. Die Hopfenstangen werden zu fotogenen „Kunstobjekten“. Ich liebe diese Zeit.

Öfter mal innehalten und die Hallertau genießen.

Gabi Röhrl
Gabi Röhrl

Gabi Röhrl 

Gabi Röhrl ist eine "echte Holledauerin". Gut 30 Jahre führte sie mit ihrem Mann die Wirtschaft im Kloster Weltenburg. Sie ist Fotografin, Autorin und Dokumentarfilmerin. 

Mit ihrem Hund Schicco unternimmt sie gerne Spaziergänge in der Hallertau, ihre Kamera immer mit dabei. In ihren Bildern fängt sie eindrucksvoll die Liebe zu ihrer Heimat ein, die man auf Ihrer Facebookseite Heimat Holledau bewundern kann. Auf ihrem Blog Heimat Holledau kann man filmische Eindrücke genießen.